Minergie: gut – Minergie-P: TOP!
Nahezu alle Minergie-P-Häuser sind Passivhäuser, bei denen das Haus selbst quasi Solarkollektor ist. Die Böden und Wände sind aus Materialien, die Wärme gut speichern. Das funktioniert bestens in Holzbauten, aber auch in massiv gebauten Häusern. Wichtig ist, dass sie nach Süden ausgerichtet sind. Die Fenster lassen möglichst viel Sonnenwärme rein und möglichst wenig Wärme wieder raus. Eine kontrollierte Belüftung nützt die Abwärme der Luft zum Heizen und sorgt für optimale Luftqualität. Wer passiv Sonnenenergie nutzt, braucht kein konventionelles Heizsystem! Allenfalls ist noch eine kleine zusätzliche Wärmequelle aus erneuerbarer Energie nötig. Ein Haus, das optimal passiv geheizt wird, verbraucht rund siebenmal weniger Heizenergie als ein konventionell gebautes und gut gedämmtes Haus mit Öl- oder Gasheizung. Soviel zum Stand der Technik.
Minergie und Minergie-P
Minergie-P ist das schweizerische Label zum Passivhaus-Standard. Minergie und Minergie-P sind Labels zum Gesamtenergieverbrauch eines Gebäudes, sie sagen nichts aus über die Heiztechnik. Der sogenannte Minergie-P-Standard braucht zum Heizen nochmals viermal weniger Energie als der mittlerweile bekannte Minergie-Standard! Dass der Minergie-P-Standard auch bei Mehrfamilienhäusern, grossen öffentlichen Bauten und sogar bei Sanierungsobjekten realisiert werden kann, zeigen die vielen Vorzeigebauten in unserem Nachbarland Vorarlberg. Dort gibt es übrigens auch Schulhäuser, die dem Minergie-P-Standard entsprechen.
Musterknaben gesucht
Wo immer die LGU von einer geplanten öffentlichen Baute erfährt, wirbt sie bei den Verantwortlichen für den Passiv-Standard. Fürs Maximum sozusagen, für eine Baute nach dem Stand der Technik, ein Vorzeigeobjekt, Top eben. Woran liegt es wohl, dass bis jetzt in Liechtenstein kein einziges öffentliches Gebäude im Passivstandard erstellt wurde? An den Kosten kann es nicht liegen. Die höchstens 5% Mehrkosten gegenüber dem Minergie-Standard sind in Kürze über die tieferen Energiekosten amortisiert. Am fehlenden Mut kann es auch nicht liegen, das Passivgebäude ist mittlerweile technisch erprobt. Liegt es etwa daran, dass die frommen Wünsche von der LGU kommen? Um Abhilfe zu schaffen, raten wir den engagierten Bürgern und Bürgerinnen von Gamprin, dem Vorsteher eine Grusskarte zu schicken, und zwar für die Erweiterung der Primarschule und den Neubau des Kindergartens im Passiv-Standard. Wir haben gehört, der Zug für die erste Schulanlage im Minergie-P-Standard in Liechtenstein sei noch nicht abgefahren. Das wäre wirklich eine tolle Investition in die Zukunft!
Forumbeitrag im Liechtensteiner Vaterland und Volksblatt vom 8. Februar 2008
Wollen Sie mehr über Minergie und Minergie-P oder Minergi-Eco erfahren? www.minergie.ch
Weitere Informationen zum Thema: