Essen für die Zukunft

Alex Proimos from Sydney, Australia, CC BY 2.0, via Wikimedia Commons

Was wir einkaufen und essen, entscheidet darüber, was und wie produziert wird. Ein Langzeitversuch untersucht seit 46 Jahren die Auswirkungen verschiedener landwirtschaftlicher Anbausysteme in der Schweiz. Erstmals wurden die Forschungsergebnisse der breiten Öffentlichkeit vorgestellt. Die Resultate sind eindeutig: Zukunftsfähig ist nur die Biolandwirtschaft, insbesondere die biodynamische.

Jede Anbaumethode wirkt sich anders auf die Bodenfruchtbarkeit, das Klima und die Biodiversität aus. Diese Auswirkungen werden für drei verschiedene Anbausysteme - biodynamisch (Demeter), bioorganisch (Bio Suisse) und konventionell - im Rahmen der Langzeitstudie DOK wissenschaftlich untersucht.

Quelle: https://www.fibl.org/fileadmin/documents/shop/1776-dok-faktenblatt.pdf

Die Ergebnisse sprechen für sich: Verglichen mit der konventionellen Landwirtschaft bringt die biodynamische Landwirtschaft 74% mehr Vielfalt in der Begleitflora, 49% mehr Kleinstlebewesen mit einer 71% erhöhten Aktivität und 50% mehr Mobilisierung von Nährstoffen.

Quelle: https://www.fibl.org/fileadmin/documents/shop/1776-dok-faktenblatt.pdf

In der biodynamischen Landbewirtschaftung hat die Bodenfruchtbarkeit insgesamt um 46 Prozent zugenommen. Während im biodynamischen Landbau die Humusschicht um 16 % zunahm, nahm in den konventionellen Systemen der Humus seit Versuchsbeginn um 10 cm ab. Je mehr mineralischer Dünger eingesetzt wird, umso ärmer wird der Boden.

Quelle: https://www.fibl.org/fileadmin/documents/shop/1776-dok-faktenblatt.pdf

Dabei wartet die biodynamische Bewirtschaftung mit Erträgen auf, die sich sehen lassen können: Ein Betrieb mit 40 ha produziert im Schnitt etwa 4 Tonnen pro Hektar. Zum Beispiel: 120'000 Liter Milch, 20'000 kg Getreide, 15'000 kg Kartoffeln, Gemüse und Obst und 5'000 kg Fleisch. Mit biodynamischer Landwirtschaft haben bei stabilen Erträgen die Fruchtbarkeit und der Humus zugenommen! Bei etwa der Hälfte des Energie- und Nährstoffverbrauchs erreichten die zwei biologisch bewirtschafteten Systeme im Durchschnitt der verschiedenen, getesteten Kulturen 85% des Ertrages der konventionellen Systeme.

Von Anfang an, seit 1978, arbeiten im DOK-Versuch die landwirtschaftliche Forschungsanstalt Agroscope und das Forschungsinstitut für biologischen Landbau (FiBL) mit der ETH, Universitäten und mit Landwirt*innen zusammen. Die enge Zusammenarbeit zwischen Wissenschaft und Praxis wird sehr geschätzt und entsprechend weitergeführt. Denn der Versuch dauert an und wird hoffentlich noch viele weitere spannende Fragen klären.

Das Fazit der Wissenschaftler*innen:

«Biologischer Anbau bietet nachhaltige Lösungen für einige der drängendsten Probleme unserer Zeit.»

In Liechtenstein setzt sich der Verein Bio Liechtenstein für die Förderung des Biolandbaus bei uns ein. Der Verein Feldfreunde engagiert sich für eine zukunftstaugliche, agrarökologische Ernährung und Landwirtschaft.

Was wir einkaufen und essen, entscheidet darüber, was und wie produziert wird. Wer sich für regional und biologisch produzierte Produkte entscheidet, unterstützt damit die biologische Vielfalt, die Bodenfruchtbarkeit und den Klimaschutz.

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