Bitte achtsam sein, ich muss Energie sparen

Alpenschneehuhn, © www.natur-freizeit.ch

Wie überstehen Wildtiere die kalte Jahreszeit? In unserer aktuellen Reihe berichten wir euch erstaunliche Fakten zu ihren faszinierenden Überwinterungsstrategien. In den vergangenen Wochen haben wir bereits die Winterschläfer kennengelernt sowie Tierarten, die Winterruhe halten. Doch wie kommen Tiere über den Winter, die weder ruhen noch schlafen? Was fressen sie, wenn alles verschneit ist? Wie können sie Energie sparen, wenn es kalt ist und der Schnee jede Bewegung anstrengend macht? Wir haben ein paar Beispiele aus der Region für euch zusammengestellt.

Das Alpenschneehuhn ist an extreme Bedingungen angepasst und in seinem weissen Winterkleid gut getarnt. Sogar die Zehen sind im Winter dichter befiedert. Damit sinkt es im Schnee weniger ein. Bei extremer Kälte, viel Schnee und zur Nacht verstecken sie sich in selbstgegrabenen Schneehöhlen. Nahrung wie Samen, finden sie in der kalten Jahreszeit spärlich und nur dort, wo die Sonne den Schnee wegtaut oder dieser vom Wind verblasen wird. Bei Störung verlassen sich Schneehühner lange auf ihre Tarnung und flüchten erst im allerletzten Moment. Jede Flucht kostet viel Energie – mehr, als sie sich in der mageren Winterzeit leisten können.

Bild Rotwild, © Raischmi, CC0, via Wikimedia Commons

Auch viele andere Arten sind auf unsere Rücksicht angewiesen: Gämsen, Rotwild oder Hasen beispielsweise müssen im Winter sparsam leben. Futter ist rar, Kälte und hoher Schnee zehren trotz Winterfell an den Energiereserven.

Rothirsche habe einige «Tricks» auf Lager, um die kalte Jahreszeit besser zu überstehen. Wenn es so richtig kalt und ungemütlich wird, werden Organe, insbesondere des Verdauungstrakts, verkleinert, der Herzschlag wird reduziert und sogar die Körpertemperatur der Peripherie kann abgesenkt werden. So kann der Hirsch viel Energie sparen. Das geht natürlich nur, wenn keine Gefahr droht, denn Flucht ist in dieser Starre nur sehr eingeschränkt möglich und kostet immens viel Energie.

Alpenschneehase, Von Sgbeer - Eigenes Werk, CC BY-SA 4.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=48033592

Schneehasen sind gut angepasst an ihren extremen Lebensraum. Das Winterfell ist weiss und dicht und ihre Ohren und Extremitäten sind kleiner als beim verwandten Feldhasen. Deshalb verliert der Schneehase weniger Wärme. Seine Pfoten sind dagegen verhältnismässig gross und stark behaart. Das macht das Laufen auf der Schneedecke einfacher. Wie das Schneehuhn, kann der Schneehase Höhlen in den Schnee graben, um sich vor der Witterung zu schützen und sich zu verstecken. Störungen bedeuten auch für ihn hohe Energieverluste, die es nach Möglichkeit zu vermeiden gilt.

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Wer diese vier einfachen Regeln beachtet, hilft Wildtieren den Winter zu überleben! Beim Verein «Natur und Freizeit» findet ihr viele weitere Infos und Tipps.

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