Bitte nicht stören, ich halte gerade Winterschlaf

Haselmaus im Winterschlaf, Bildquelle: Zoë Helene Kindermann, CC BY-SA 4.0 <https://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0>, via Wikimedia Commons

Tiere verfolgen verschiedene Strategien, um die kalte Jahreszeit zu überstehen. Während die einen den Gürtel enger schnallen und sich möglichst wenig bewegen, um mit dem geringeren Nahrungsangebot auszukommen, verreisen andere und verbringen den Winter in der Wärme des Südens. Andere Arten bleiben und haben unterschiedliche Strategien entwickelt, mit der Kälte umzugehen. Manche halten Winterruhe und lassen sich nur selten sehen, einige Arten erstarren regelrecht und wieder andere senken ihre Körpertemperatur und fahren den Stoffwechsel auf ein Minimum herunter – sie halten Winterschlaf. Zu den echten Winterschläfern gehören bei uns zum Beispiel Igel, Murmeltiere, Fledermäuse oder Bilche wie die Haselmaus.

Bild: Maximilian Narr, CC BY-SA 3.0 <https://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0>, via Wikimedia Commons

Murmeltiere bedecken den Boden ihres Winterbaus dick mit Heu. Kurz vor dem Winterschlaf verschliessen sie ausserdem den Eingang mit einem dichten Pfropfen aus Erde und Kies. Ihre Temperatur fällt im Winterschlaf um rund 30 Grad und ihr Herz schlägt nur noch etwa 20-30 Mal in der Minute – anstatt 200 Mal!

Im Winterschlaf fährt der Organismus den Stoffwechsel auf ein Minimum herunter. Dafür müssen die Tiere vorher geeignete und sichere Quartiere aufsuchen wie zum Beispiel Erdbauten oder (Baum-) Höhlen.

Der Energiesparmodus, in den der Körper beim Absenken der Körpertemperatur fällt, heisst Torpor. Der Herzschlag wird langsamer und die Atempausen werden länger. Die Winterschläfer zehren während dieser Zeit von Fettreserven, die sie sich in der wärmeren Jahreszeit angefressen haben. Ab und zu wird der Winterschlaf kurz unterbrochen. Dann muss der Darm geleert oder das Immunsystem aktiviert werden.

Bild: Ryzhkov Sergey, CC BY-SA 4.0, via Wikimedia Commons

Fledermäuse wie das Grosse Mausohr überwintern in Höhlenbereichen mit passender Temperatur und Luftfeuchtigkeit.

So kannst du Winterschläfer unterstützen:

  • Unnötige Störungen vermeiden, denn jedes Aufwachen und «In-Schwung-Bringen» der Körperfunktionen ist mit grossen Energieverlusten verbunden.

  • Pflege deinen naturnahen Garten so, dass Kleintiere, Insekten und Vögel genügend Verstecke und Nahrung finden. Das LGU-Naturgarten-Handbuch hilft dir dabei.

  • Erlaube es Fledermäusen, in Ritzen und Spalten an deinem Haus zu überwintern. Mehr Informationen dazu findest du bei der Stiftung Fledermaussschutz.

Im nächsten Beitrag dieser Reihe berichten wir wieder Spannendes zu den Überwinterungsstrategien heimischer Tiere.

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