"Pflanzen brauchen Jahrmillionen, um sich von Klimaschocks zu erholen"
Wie pflanzliche Ökosysteme in der Erdgeschichte auf heftige Klimaveränderungen reagierten, haben Wissenschaftler*innen der ETH Zürich erforscht und kürzlich publiziert. Sie hoffen, dass ihre Studie ein Weckruf sein wird und endlich zum Handeln gegen den menschenverursachten Klimawandel bewegt.
In der Erdgeschichte kam es immer wieder zu katastrophalen Naturereignissen, die das Weltklima verändert haben. Forschende haben nun gezeigt wie wichtig Vielfalt und funktionierende Ökosysteme für die Milderung der Auswirkungen von Klimakatastrophen sind.
Nach dem sibirischen Trapp-Ereignis vor etwa 252 Millionen Jahren stiegen die Temperaturen auf der Erde um 5 bis 10 Grad. Diese Veränderungen führten zum grössten bekannten Artensterben der Erdgeschichte. Es brauchte mehrere Millionen Jahre, bis sich die Pflanzenwelt davon erholt hatte.
Laut Loïc Pellissier, Professor für Ökosysteme und Landschaftsentwicklung an der ETH Zürich und der WSL, befinden wir uns heute in einer globalen bioklimatischen Krise, «Unsere Studie zeigt, wie wichtig funktionierende Vegetationssysteme sind, damit sich die Erde von klimatischen Veränderungen erholen kann. Wir setzen heute schneller Treibhausgase frei als alle bisherigen Vulkanereignisse. Wir Menschen sind auch die Hauptursache für die weltweite Entwaldung, die die Fähigkeit natürlicher Ökosysteme zur Klimaregulierung stark einschränkt. Die Weltgemeinschaft sollte unsere Studie als einen Weckruf auffassen.»
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