Gute und Böse Insekten?

Reihe: «Filme für mehr Umweltschutz»

Winterzeit ist Filmzeit - getreu dem Motto stellt die LGU in dieser Reihe jede 2. Woche einen Film vor, der hilft, unsere Natur und Umwelt besser wahrzunehmen. Für Inspiration ist damit bestens gesorgt.

Gute und böse Insekten?

Insekten werden von uns Menschen oft in die Schubladen «gut» oder «böse» gesteckt. Schmetterlinge sind toll, Fliegen hingegen mühsam und unnütz. Doch so einfach ist das Ganze dann doch nicht. Das zeigt auch die Sendung im ZDF Magazin Royale «Biene vs. Borkenkäfer».

Hier geht's zum Film von ZDF Magazin Royale «Biene vs. Borkenkäfer»

Hier geht's zum Film von SRF Dok «Das Bienendilemma - Zwischen Profit und Artenschutz»

Nicht nur die Honigbiene kann Pflanzen bestäuben. Bild: Albert Krebs CC BY-SA 4.0 via eth episch

Gerade der Honigbiene wird im deutschsprachigen Raum ein hoher Stellenwert zugemessen. Sie gilt als süss und nützlich. Menschen profitieren in hohem Ausmass von ihrem Honig. Viele denken ausserdem, dass es ohne sie keine Äpfel an den Bäumen oder keine Tomaten an den Sträuchern geben würde. Das ist aber nicht ganz richtig, denn beispielsweise auch die Wildbienen, Schmetterlinge oder auch die Gemeine Stubenfliege sind wichtige Bestäuber von zahlreichen Pflanzen.

Die Anzahl an Honigbienen ist in den vergangenen Jahren enorm angestiegen, das ist auf den Menschen zurückzuführen. Imkern liegt im Trend. Das zeigt auch die SRF Dok «Das Bienendilemma – Zwischen Profit und Artenschutz». Die zahlreichen Honigbienen stellen eine Konkurrenz für andere Bestäuber dar. Und dabei sind alle Insekten wichtig und ein natürliches Verhältnis aller Beteiligten führt in Summe zu einem ausgewogenen und gesunden Ökosystem.

Der Borkenkäfer erneuert in natürlichen Waldökosystemen den Baumbestand. Bild: Siegfried Keller CC BY-SA 4.0 via eth episch

Ein gesundes Ökosystem beheimatet auch den Borkenkäfer. Eine Insektenart, die vom Menschen als «böse» kategorisiert wird, hingegen aber durchaus nützlich sein kann. Er profitiert vom schlechten Zustand der menschengemachten Fichten-Monokulturen. Sie sind weniger klimaresistent und gerade durch die Trockenheit in den vergangenen Jahren anfällig geworden. Ideale Bedingungen für den Käfer. Würde man ihn walten lassen, wäre die Monokultur passé und der Wald könnte sich erholen und standortgerecht selbst aufforsten. Es entstünde ein biodiverser Mischwald, wie er eigentlich typisch für die Tallagen unserer Breitengrade wäre. Dieser wäre dann wiederum klimaresistenter und damit weniger anfällig für den Befall der braunen haarigen Käfer. Denn sie befallen hauptsächlich geschwächte, alte Bäume.

Der Borkenkäfer erneuert in natürlichen Wäldern den Baumbestand und stellt damit ein wichtiges Element im Ökosystem Wald dar.

Es zeigt sich also, dass die Schubladen «gut» und «böse» bei vielen Insekten überdacht werden sollten. Denn was oft schlecht für den Profit der Menschen ist, ist für die Natur von Vorteil.

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