Einsätze für die Vielfalt
Artenreiche Wiesen bieten unseren bestäubenden Insekten wie Bienen, Schmetterlingen und Co. fast das ganze Jahr über einen reich gedeckten Tisch. Das kann sich allerdings rasch ändern. Beispielsweise dann, wenn sich sogenannte Neophyten ungebremst ausbreiten.
Das Drüsige Springkraut Impatiens glandulifera z.B. kommt aus dem indischen Subkontinent, während verschiedene Goldrutenarten Solidago sp. und das Einjährige Berufkraut Erigeron annuus ihre ursprüngliche Heimat in Nordamerika haben. Das Kleine Springkraut Impatiens parviflora stammt aus Zentralasien, das Orientalische Zackenschötchen Bunias orientalis ist zwischen Sibirien und Südosteuropa beheimatet und das Schmalblättrige Greiskraut hat seine Heimat in Südafrika. Die Liste liesse sich noch lange fortsetzen…
Gemein ist ihnen, dass sie bei uns als Zierpflanzen eingeführt oder versehentlich eingeschleppt wurden. Sie werden als invasive Neophyten bezeichnet und wo möglich bekämpft, da sie eine Bedrohung für die heimische Vielfalt darstellen. Diese starkwüchsigen Pflanzenarten vermehren sich rasch und nehmen anderen Pflanzen Raum und Licht. Das schmälert in der Folge das Nahrungsangebot für Insekten und Singvögel. Invasive Neophyten richten auch wirtschaftliche Schäden und können die Gesundheit beeinträchtigen.
In Liechtenstein bekämpft der Landesforstbetrieb Neophyten in Naturschutzgebieten wie dem Ruggeller Riet. Die LGU beteiligte sich dort auch am diesjährigen Neophytentag, zu dem jedes Jahr verschiedene naturverbundene Organisationen eingeladen sind. Die Liechtensteiner Gemeinden, insbes. ihre Werkhöfe, rücken den gebietsfremden Pflanzen auf dem Gemeindegebiet zu Leibe. So fand in Balzers eine gemeinsame Aktion mit der Realschule statt, die wie jedes Jahr auch von der LGU begleitet wurde.
Zudem organisiert die LGU auf Anfrage gern Umwelttage mit Schulen oder Betrieben. In diesem Rahmen fand ein Neophtentag in Balzers statt.
Auf LGU-eigenen Böden werden Neophyten in Zusammenarbeit mit den Bewirtschaftern und zusätzlichen Aktionen dezimiert. Bei der diesjährigen Aktion im Bannriet engagierten sich 15 freiwillige Helferinnen und Helfer, die gemeinsam mit der Geschäftsstelle invasive Goldruten rodeten. Vielen Dank für die grossartige Unterstützung!