Anpassung der Freisetzungsverordnung in der Schweiz: Kirschlorbeer und Co dürfen künftig nicht mehr verkauft werden

Der Schweizer Bundesrat hat entschieden: Bestimmte invasive Neophyten dürfen ab dem 1. September 2024 nicht mehr auf den Markt gebracht werden. Der Verkauf, das Verschenken und die Einfuhr von exotischen Problempflanzen wie dem Kirschlorbeer, dem Blauglockenbaum oder dem Schmetterlingsflieder sind ab diesem Zeitpunkt nicht mehr erlaubt.

Invasive Neophyten sind gebietsfremde Pflanzen, die sich in unserer Umwelt unkontrolliert vermehren können und zum Teil schwere wirtschaftliche, gesundheitliche und ökologische Schäden verursachen

Der Schmetterlingsflieder Buddleja davidii scheint insektenfreundlich und wird daher gern in Gärten gepflanzt. Leider bewirkt er das Gegenteil: Seine unkontrollierte Vermehrung führt zu einem immensen Verlust an heimischen Futterpflanzen für bestäubende Insekten.

Die entsprechende Anpassung der Freisetzungsverordnung wurde vom Bundesrat am 1. März 2024 verabschiedet. Sie soll verhindern, dass noch mehr dieser invasiven gebietsfremden Pflanzen in die Umwelt gelangen. In Gärten bereits vorhandene Pflanzen sind vom Verbot in der Schweiz bislang nicht betroffen.

Von dieser Änderung im Schweizer Recht ist Liechtenstein durch den Zollanschlussvertrag direkt betroffen. Sobald die angepasste Verordnung ab 1. September in Kraft ist, dürfen betroffene Pflanzen auch nicht mehr nach Liechtenstein importiert werden.

Derzeit wird geprüft wie die Schweizer Gesetzesanpassung ins Liechtensteiner Recht übernommen wird.

Hainbuche, Kornelkirsche und Vogelbeere (Albert Krebs CC BY-SA 4.0 via ETH epics) bereichern jeden Garten.

Wir von der LGU empfehlen, bei der Umgebungsgestaltung auf heimische und standortgerechte Pflanzen zu setzen. Die Auswahl an einheimischen Heckengehölzen, Bäumen oder Blumen ist riesig!

Im Herbst 2022 fand die erste landesweite Sträucher-Tauschaktion statt. Die Regierung wird rechtzeitig über die nächste Aktion informieren. Wir finden, das ist eine gute Gelegenheit auf naturnähere Gärten zu setzen!

Weitere Beiträge zu diesem Thema

, Veranstaltung, Umweltbildung, Mensch & Umwelt

Der Natur auf der Spur

Kinder erforschen Grünflächen und ihre Bewohner Grünflächen könnten unterschiedlicher nicht sein, von einem Fussballplatz, zu einem Maisfeld oder einer blumenreichen Wiese. Nicht nur wir Menschen brauchen Grünflächen, sondern auch die Wildbienen. Zusammen schauen wir an, wie der Mensch von Grünflächen profitiert und wechseln dann die Perspektive. Die Umgebung beurteilen wir dann aus den Augen der Wildbiene.

, Veranstaltung, Umweltbildung, Naturvielfalt

Forschercamp - Praxisworkshop für Studierende

Du bist naturwissenschaftliche Student:in in Biologie oder Ökologie in der Schweiz oder Österreich? Du möchtest gängige Methoden zur Freilanderhebung von Käferarten, Spinnentieren und Moosarten sowie grundlegende Präparation- und Konservierungstechniken für die entsprechenden Tiergruppen und Moose erlernen oder vertiefen? Melde Dich jetzt für eine Teilnahme am Praxisworkshop zur Artenforschung in den Alpen im Liechtensteiner Saminatal vom 24. bis 28. Juli 2024.

, Veranstaltung, Umweltbildung, Naturvielfalt

Fotoausstellung "Einheimische Fledermäuse"

In 25 grossformatigen Bildern hat der Nesslauer Naturfotograf und Fledermausexperte René Güttinger unsere 23 in Liechtenstein nachgewiesenen Fledermausarten, aber auch ihre Tageschlafstätten und Beutetiere festgehalten.

, Publikation, Umweltbildung, Naturvielfalt

Ein erkundungsfreudiger Schwärmer

Egal ob Fliege, Biene oder Schmetterling, Wildbestäuber kommen in allen Formen und Farben vor. Ein Exemplar sticht dabei besonders hervor: Das Taubenschwänzchen.